Sicher ist, dass diese Situation mich förmlich zwingt, über all meine Emotionen und Werte nachzudenken, alles zu überdenken, mal abgesehen davon, dass ich ohnehin oft mehr denke, als mir und meinen Mitmenschen gut tut. Aber in derartigen Situationen, in denen man Angst davor hat, dass es einem um Kopf und Kragen geht, sind zumindest meine Gedanken geordneter. Und vor allem, sie bringen sehr schnell klar Erkenntnisse.
Klar ist, dass ich meinen Mann abgöttisch liebe, auch wenn ich manchmal alles hinschmeißen möchte, weil es eben nicht so einfach läuft, wie ich das als verwöhnte Göre gewohnt bin.
Als ich ihn das erste Mal sah, wusste ich, dass ich zu Hause bin, auch wenn zu diesem Zeitpunkt noch der Wunsch der Herr des Gedanken zu sein schien. Als ich nach dem ersten gemeinsamen Wochenende, was unmittelbar auf das erste Sehen folgte, wieder zu Hause war, war mir klar, wir beide sind angekommen. Es war auch klar, dass es mit uns beiden nicht einfach würde. Schließlich waren wir zu diesem Zeitpunkt fertige Menschen mit schon reichlich eigener Geschichte.
Wenn ich all meine gedachte Kinderkacke mal wegstreiche, bleibt unterm Strich: Wir sind ein super Team, ein wirklich sehr harmonisches Paar, in dem jeder sehr sensibel auf den anderen reagiert und wirklich viel Gefühl gerade für sein Gegenüber hat, ohne nennenswerte Probleme und auch klasse Eltern eines fantastischen jungen Kerls und unser super gelungener, eigentlich ja schwieriger Hund rundet dieses Bild harmonisch ab.
Und wenn mich wahllos im Haus verteilte dreckige Socken oder eine nicht ausgeräumte Spülmaschine mal wieder auf die Palme bringen, sollte ich das hier alles nachlesen, um mich wachzurütteln und wieder in die Spur bringen.
Und diese neuerlichen Irrungen, die uns da grad ein wenig durcheinanderrütteln, können uns gar nichts anhaben. Weder einem von uns allein und schon gar nicht uns als Paar! Basta.
ChaosLady - Mi, 3. Sep, 06:47