Nachdenklich
Diese intensive Begegnung mit meinem Ex hat mich wider Erwarten schon sehr nachdenklich gemacht. Nicht in der Form, dass ich mich in irgendeiner Form für den Verlauf seines Lebens verantwortlich fühlen würde oder ich mir einbilden würde, dass es mit mir an seiner Seite vielleicht einen günstigeren Verlauf genommen hätte. Nein. Das sicher nicht. Sein Leben wäre vermutlich genauso verlaufen, wie es war. Die Person an seiner Seite war dabei gänzlich unerheblich.
Es sind vielmehr die Gedanken um das Leben meines Sohnes. Ich habe immer das Richtige tun wollen und war auch der Meinung, es zu tun. Und genau das ist derzeit alles ein wenig aus den Fugen geraten. Da ist auf der einen Seite ein Erzeuger, der so gänzlich anders ist, wie man sich einen Vater wünscht und denkt. Wie ich ihn mir für meinen Sohn gewünscht hätte. Und da ist auf der anderen Seite ein 'Stiefvater', mit dem die Beziehung auch anders verläuft, als ich es mir gewünscht hätte. Und so sehe ich meinen Filius als Gearschten in diesem ganzen Drama. Und mich mittendrin und schützend um mein Kind gewickelt.
Da wird mir einmal mehr bewusst, dass mein Sohn in keiner seiner inzwischen zahlreichen Familien die Beachtung fand, die in meinen Augen normal gewesen wäre. Und so bleibe am Ende immer nur ich übrig, die versucht, ihm all das zu geben. Und damit klaro auch ne Menge Fehler macht. Und vielleicht sieht mein Sohn das alles ja auch ganz anders. Aber momentan traue ich mich nicht mal, mit ihm darüber reden, aus Angst, er könnte meine Befürchtungen bestätigen oder ich könnte ihm durch meine Gedanken überhaupt erst auf diesen Weg bringen ....
Vielleicht sehe ich das derzeit auch alles etwas ... mhm ... mehr als sensibel. OK. Dann hoffe ich ergfo umso mehr, dass sich meine Sichtweise und mein extremes Traurigsein darüber in nächster Zukunft wieder bessert .... denn im Moment finde ich alles einfach nur Scheiße ...
Es sind vielmehr die Gedanken um das Leben meines Sohnes. Ich habe immer das Richtige tun wollen und war auch der Meinung, es zu tun. Und genau das ist derzeit alles ein wenig aus den Fugen geraten. Da ist auf der einen Seite ein Erzeuger, der so gänzlich anders ist, wie man sich einen Vater wünscht und denkt. Wie ich ihn mir für meinen Sohn gewünscht hätte. Und da ist auf der anderen Seite ein 'Stiefvater', mit dem die Beziehung auch anders verläuft, als ich es mir gewünscht hätte. Und so sehe ich meinen Filius als Gearschten in diesem ganzen Drama. Und mich mittendrin und schützend um mein Kind gewickelt.
Da wird mir einmal mehr bewusst, dass mein Sohn in keiner seiner inzwischen zahlreichen Familien die Beachtung fand, die in meinen Augen normal gewesen wäre. Und so bleibe am Ende immer nur ich übrig, die versucht, ihm all das zu geben. Und damit klaro auch ne Menge Fehler macht. Und vielleicht sieht mein Sohn das alles ja auch ganz anders. Aber momentan traue ich mich nicht mal, mit ihm darüber reden, aus Angst, er könnte meine Befürchtungen bestätigen oder ich könnte ihm durch meine Gedanken überhaupt erst auf diesen Weg bringen ....
Vielleicht sehe ich das derzeit auch alles etwas ... mhm ... mehr als sensibel. OK. Dann hoffe ich ergfo umso mehr, dass sich meine Sichtweise und mein extremes Traurigsein darüber in nächster Zukunft wieder bessert .... denn im Moment finde ich alles einfach nur Scheiße ...
ChaosLady - Fr, 25. Aug, 07:31
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Lange-Weile - Fr, 25. Aug, 12:56
Eingelassen
Hallo Chaoslady,
du hast dich, wie mir scheint, auf deinen Ex eingelassen, denn es plagen dich auch die Gedanken, die ihn vielleicht schon lange quälen. Während eures Gespräches schlichen sich deine "Beklemmungen" in dir ein und fielen auf fruchtbaren Boden.
Sein scheinbar endloser Kampf gegen seine Verzweiflung spitzt sich jetzt zu. Er kann nicht mehr mit Tabeltten und er kann auch nicht ohne sie. Das zwingt ihn zum handeln und das setzt voraus, dass er sich geschlagen gibt.
Diese Stufe der Verzweiflung eines Süchtigen ist mir vertraut und vielleicht kannst du den einen oder anderen Rat von mir gebrauchen. Vieles erkannte ich erst später - aber da war es schon zu spät - seine Seele war schon zerfressen und damit die Persönlichkeit erloschen.
Das erste woran ein Süchtiger in der Phase appeliert ist das Mitleid.
Spürst du nur einen Moment Mitleid für ihn, wird er es gleich ausnutzen. Auf Mitlied bauen sie letzten Jahre der Sucht auf. Sie leben im starken Selbstmitleid, damit rechtfertigen sie jeden Griff zum Suchtmittel.
Das heißt, wenn es auch noch so bemitleidenswert scheint, hart bleiben. Damit will der Süchtige in das System des Gesunden eindringen, damit er sich von seinem schlechten Gewissen befreien kann.
Fragen an eine Süchtigen, die die Sucht betreffen, dürfen nie als offene Fragen gestellt werden. Das gibt ihnen die Möglichkeit auszuweichen. Ausweichen ist eins der stärksten Verhaltensmuster, denn das hat ihn ja letztlich zu einer ínneren Weichwurst gemacht.
Absolute und harte Konsequnez, in allen was man im Zusammenhang mit einem Süchtigen tut. Er selbst kann noch nicht konsequnt sein, denn auch die Inkonsequenz das hat sein Leben bestimmt.
Wie sage ich es meinem Sohne?
Der lange Irrweg des Vaters geht jetzt auf eine Sackgasse zu. Und hofft beide, dass seinen Vater die Umkehr gelingt und damit die Chance hat, sich selbst als den Menschen zu erleben, der frei von Angst ist.
Und ich glaube auch, das Kinder einen Elternteil verzeichen sollten, wenn der Vater sich so sehr verbissen auf den falschen Weg gemacht hat. Letztendlich wollte er auch nur stark sein und hat sich auf seinem Weg nur das falsche Pferd gesetzt.
Gruß Lawe
du hast dich, wie mir scheint, auf deinen Ex eingelassen, denn es plagen dich auch die Gedanken, die ihn vielleicht schon lange quälen. Während eures Gespräches schlichen sich deine "Beklemmungen" in dir ein und fielen auf fruchtbaren Boden.
Sein scheinbar endloser Kampf gegen seine Verzweiflung spitzt sich jetzt zu. Er kann nicht mehr mit Tabeltten und er kann auch nicht ohne sie. Das zwingt ihn zum handeln und das setzt voraus, dass er sich geschlagen gibt.
Diese Stufe der Verzweiflung eines Süchtigen ist mir vertraut und vielleicht kannst du den einen oder anderen Rat von mir gebrauchen. Vieles erkannte ich erst später - aber da war es schon zu spät - seine Seele war schon zerfressen und damit die Persönlichkeit erloschen.
Das erste woran ein Süchtiger in der Phase appeliert ist das Mitleid.
Spürst du nur einen Moment Mitleid für ihn, wird er es gleich ausnutzen. Auf Mitlied bauen sie letzten Jahre der Sucht auf. Sie leben im starken Selbstmitleid, damit rechtfertigen sie jeden Griff zum Suchtmittel.
Das heißt, wenn es auch noch so bemitleidenswert scheint, hart bleiben. Damit will der Süchtige in das System des Gesunden eindringen, damit er sich von seinem schlechten Gewissen befreien kann.
Fragen an eine Süchtigen, die die Sucht betreffen, dürfen nie als offene Fragen gestellt werden. Das gibt ihnen die Möglichkeit auszuweichen. Ausweichen ist eins der stärksten Verhaltensmuster, denn das hat ihn ja letztlich zu einer ínneren Weichwurst gemacht.
Absolute und harte Konsequnez, in allen was man im Zusammenhang mit einem Süchtigen tut. Er selbst kann noch nicht konsequnt sein, denn auch die Inkonsequenz das hat sein Leben bestimmt.
Wie sage ich es meinem Sohne?
Der lange Irrweg des Vaters geht jetzt auf eine Sackgasse zu. Und hofft beide, dass seinen Vater die Umkehr gelingt und damit die Chance hat, sich selbst als den Menschen zu erleben, der frei von Angst ist.
Und ich glaube auch, das Kinder einen Elternteil verzeichen sollten, wenn der Vater sich so sehr verbissen auf den falschen Weg gemacht hat. Letztendlich wollte er auch nur stark sein und hat sich auf seinem Weg nur das falsche Pferd gesetzt.
Gruß Lawe
herbstfrau - Fr, 25. Aug, 17:01
liebe chaoslady,
ich habe mit Interesse und persönlicher Anteilnahme deinen Beitrag und den Kommentar dazu gelesen.Und ich wünsche dir Kraft. Die brauchen wir ach so starken schwachen Frauen in großem Maße....
ich drück dich! Regina
ich drück dich! Regina
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