Bei Mutti
Nun isser wieder bei Mutti. Mit 47. Und sonst mit ... nix. Wieder einmal. Türkenkoffer sind wohl sein Schicksal. Oder ists doch seine verquere Lebenseinstellung? Die nie verloren gegangene Illusion, zu Hause auf das große Los zu warten, was ihm die ersehnten Millionen bringt? Aber Mutti und Vati werden ihn sicher wieder belohnen. So war es auch schon, als wir lange Zeit ein Paar waren und uns eben manchmal auch getrennt hatten. Damals gabs dann in so Trennungsphasen, wenn er wieder bei Mutti eingecheckt hat, als Belohnung ein Auto für den guten Jungen. Vielleicht ist das heute wieder so? Damit er wenigsten ETWAS sein eigen nennen kann?! Denn sonst gibt es da absolut nichts. Klasse! Und sowas ist der Erzeuger meines Sohnes! Nichts, aber auch absolut nichts hat sich in den letzten 15 Jahren, solange sind wir nämlich schon getrennt, geändert. Oh doch, inzwischen scheint er regelmäßig dem Alkohole zuzusprechen. Zumindest meint das mein Bruder, der ihn getroffen hat und er ihm alles mal eben so erzählt hat, was im Augenblick von Bedeutung ist. 15 Jahre und nichts hat sich verändert. Ich hätte mich ehrlich gefreut, wenn ich mit meiner Prognose für ihn im Unrecht gewesen wäre. Bin ich aber nicht. In keinem Punkt. Ich habe ihm damals das alles genau so prophezeit. Er hat mich ausgelacht und gemeint, ich würde mich noch wundern, was er alles auf die Beine stellen könnte und würde ... Naja, das alles hier und jetzt wundert mich nicht wirklich ....
Ich habe damals diese Beziehung beendet, weil ich durch das Kind eine andere Sichtweise bekommen hatte. Da wurden Dinge wichtig, die bis dato eben unwichtig waren. Und das fiel der Erzeuger eindeutig durch mein engmaschiges Denkmuster. Denn bei ihm kam "Verantwortung für andere" im Denken nicht vor. Das schloss auch die Verantwortung für ein Kind aus. Und wie ja klar wird, scheint da auch die Verantwortung für sich selbst keine Rolle zu spielen. Zumindest lebt er es genau so, dass dieser Eindruck entsteht. An allem sind nur andere Schuld, nie er selbst. So war es schon immer.
17 Jahre waren wir ein Paar. Wir waren noch Kinder, als wir uns kennen lernten. Mit 16 wohnten wir zusammen. Mal bei seinen Eltern, mal hier in meinem Haus mit meiner Ma. Klar hats da auch gekracht. Und wie! Solange wir nur mit uns beschäftigt waren, konnte ich vieles von dem, was nicht richtig lief, brav unter den Teppich kehren. Mit Kind allerdings kam alles mit Macht zum Vorschein. Naja ... und dann ging eben gar nichts mehr.
Aber ich gebe zu, dass mir das alles auch leid tut. Mir tuts ehrlich leid, dass er sein Leben einfach nicht in den Griff bekommt, bekommen hat. Für meinen Sohn ist das alles sicher auch nicht einfach. Umso mehr hoffe ich, dass er in puncto 'Lebensplanung' mehr von mir als von seinem Vater in die Wiege bekommen hat. Eine grausame Vorstellung, mein Sohn könnte einen ähnlichen Lebensweg nehmen wie der Erzeuger. Ein ganz klein wenig von dieser Denke ist jedoch schon auch bei dem Junior festzustellen. Bleibt zu hoffen, dass ich das noch verwächst ...
Ich habe damals diese Beziehung beendet, weil ich durch das Kind eine andere Sichtweise bekommen hatte. Da wurden Dinge wichtig, die bis dato eben unwichtig waren. Und das fiel der Erzeuger eindeutig durch mein engmaschiges Denkmuster. Denn bei ihm kam "Verantwortung für andere" im Denken nicht vor. Das schloss auch die Verantwortung für ein Kind aus. Und wie ja klar wird, scheint da auch die Verantwortung für sich selbst keine Rolle zu spielen. Zumindest lebt er es genau so, dass dieser Eindruck entsteht. An allem sind nur andere Schuld, nie er selbst. So war es schon immer.
17 Jahre waren wir ein Paar. Wir waren noch Kinder, als wir uns kennen lernten. Mit 16 wohnten wir zusammen. Mal bei seinen Eltern, mal hier in meinem Haus mit meiner Ma. Klar hats da auch gekracht. Und wie! Solange wir nur mit uns beschäftigt waren, konnte ich vieles von dem, was nicht richtig lief, brav unter den Teppich kehren. Mit Kind allerdings kam alles mit Macht zum Vorschein. Naja ... und dann ging eben gar nichts mehr.
Aber ich gebe zu, dass mir das alles auch leid tut. Mir tuts ehrlich leid, dass er sein Leben einfach nicht in den Griff bekommt, bekommen hat. Für meinen Sohn ist das alles sicher auch nicht einfach. Umso mehr hoffe ich, dass er in puncto 'Lebensplanung' mehr von mir als von seinem Vater in die Wiege bekommen hat. Eine grausame Vorstellung, mein Sohn könnte einen ähnlichen Lebensweg nehmen wie der Erzeuger. Ein ganz klein wenig von dieser Denke ist jedoch schon auch bei dem Junior festzustellen. Bleibt zu hoffen, dass ich das noch verwächst ...
ChaosLady - So, 23. Jul, 07:28
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herbstfrau - So, 23. Jul, 11:44
sehr interessant und
spannend zu lesen. Der Vater deines Sohnes scheint wirklich nicht im entferntesten zu dir zu passen... und wenn man jung und unreif ist, merkt man so etwas nicht so leicht.
Ich finds toll, dass du dich damals getrennt hast. In solch einer Situation bleibt manche Frau - wills dem Kind zuliebe ertragen..
wie gut, dass es bei dir anders lief. ich wünsche dir von herzen, dass die mütterlichen Gene überwiegen!
Ich finds toll, dass du dich damals getrennt hast. In solch einer Situation bleibt manche Frau - wills dem Kind zuliebe ertragen..
wie gut, dass es bei dir anders lief. ich wünsche dir von herzen, dass die mütterlichen Gene überwiegen!
ChaosLady - Mo, 24. Jul, 23:20
ich denke, wir haben in jungen jahren gut zueinander gepasst, waren sicher auch ein stück weit ähnlich. nur haben wir uns unterschiedlich entwickelt ... ;-)
Lange-Weile - Mo, 24. Jul, 11:25
Belohnung für DauerRückkehrer
Hallo ChaosLady,
die Parallen zu meinem Lebensverlauf sind nicht zu übersehen. Die Söhne verhalten sich ähnlich, die Väter unterscheiden sich kaum. Es gibt nur einen Unterschied - der Vater meines Sohnes lebt nicht mehr.
Der Alkohol ist ein Rettungsanker, der vor dem Ertrinken in den eigenen Problemen scheinbar rettet. Der Trugschluß hat für die meisten fatale Folgen - der Hilfesuchende ertrinkt im Alkohol.
Bei den Erzeuger deines Sohnes und den Vater meines Sohnes gibt es noch eine Paralelle im Lebenslauf. Die Rückkehr ins Elternhaus und die "Belohnung" der Eltern dafür. Wenn man aber genau hinschaut, haben die Eltern (unbewußt) ihr KInd nicht aus ihrem Machtbereich entlassen. Die Rückkehr ist deshalb logisch, das gescheiterte Kind kehrt wieder zurück. Die selbstständige "Lebensfähigkiet" wurde ihm schon als Kind abgesprochen. Das ist eine Art Gefangenschaft, dem auch ein Erwachsener nicht entfliehen kann.
Möglicher Weise ist die Mutter in der Familie dominat und herrscht übermächtig über ihren Sohn. Mit 47 Jahren kann er sich nur schwer davon befreien.
Der Vater meines Sohnes schaffte es nicht. Wie unter Zwang zerstörte er immer wieder die Harmonie in unserer Beziehung. Jetzt erst erkannte ich, wie verzweifelt er kämpfte, um seiner Mutter zu entkommen. Immer wieder im selbsständigen Leben gescheitert, kehrte er mit einem "Türkenkoffer" bei Muttzurücke. Mutters Augen glänzten dann vor Freude. Ich konnte damals den Sohn der Mutter nicht entreißen, weil ich das Band, was zwischen Mutter und Sohn war, nicht erkannt. Aber ich hab seinen Sohn und er lebt jetzt für seinen Vater weiter.
Das Verhalten meines Sohnes pendelt jetzt zwischen meinen Genen und denen seines Vaters. Ich hoffe, das er im entscheidenden Moment die richtige Kurve bekommt: Aber wenn schwache Väter im Hintergrund sind, dann ist das für die Söhne ein schwerer Weg.
Gruß LaWe
die Parallen zu meinem Lebensverlauf sind nicht zu übersehen. Die Söhne verhalten sich ähnlich, die Väter unterscheiden sich kaum. Es gibt nur einen Unterschied - der Vater meines Sohnes lebt nicht mehr.
Der Alkohol ist ein Rettungsanker, der vor dem Ertrinken in den eigenen Problemen scheinbar rettet. Der Trugschluß hat für die meisten fatale Folgen - der Hilfesuchende ertrinkt im Alkohol.
Bei den Erzeuger deines Sohnes und den Vater meines Sohnes gibt es noch eine Paralelle im Lebenslauf. Die Rückkehr ins Elternhaus und die "Belohnung" der Eltern dafür. Wenn man aber genau hinschaut, haben die Eltern (unbewußt) ihr KInd nicht aus ihrem Machtbereich entlassen. Die Rückkehr ist deshalb logisch, das gescheiterte Kind kehrt wieder zurück. Die selbstständige "Lebensfähigkiet" wurde ihm schon als Kind abgesprochen. Das ist eine Art Gefangenschaft, dem auch ein Erwachsener nicht entfliehen kann.
Möglicher Weise ist die Mutter in der Familie dominat und herrscht übermächtig über ihren Sohn. Mit 47 Jahren kann er sich nur schwer davon befreien.
Der Vater meines Sohnes schaffte es nicht. Wie unter Zwang zerstörte er immer wieder die Harmonie in unserer Beziehung. Jetzt erst erkannte ich, wie verzweifelt er kämpfte, um seiner Mutter zu entkommen. Immer wieder im selbsständigen Leben gescheitert, kehrte er mit einem "Türkenkoffer" bei Muttzurücke. Mutters Augen glänzten dann vor Freude. Ich konnte damals den Sohn der Mutter nicht entreißen, weil ich das Band, was zwischen Mutter und Sohn war, nicht erkannt. Aber ich hab seinen Sohn und er lebt jetzt für seinen Vater weiter.
Das Verhalten meines Sohnes pendelt jetzt zwischen meinen Genen und denen seines Vaters. Ich hoffe, das er im entscheidenden Moment die richtige Kurve bekommt: Aber wenn schwache Väter im Hintergrund sind, dann ist das für die Söhne ein schwerer Weg.
Gruß LaWe
ChaosLady - Mo, 24. Jul, 22:13
Ich denke auch, dass ein solcher Erzeuger im Nacken unseren Söhnen den eigenen Weg erschwert. Und doch bin ich überzeugt, dass wir, die - zumindest ist es bei uns so - sehen, was los ist, mit dem Erkennen und dem offenen Umgang gegensteuern können. Hoffnung halt. So wie ich auch der Überzeugung bin, dass, wenn man erstmal weiß, was läuft und warum, man den Willen und auch die Kraft aufbringen kann, selbst dagegen zu halten. Vielleicht nicht in allen Dingen und Lebenslagen gleichermaßen, aber sicher immer ein wenig. Allerdings setzt das voraus, dass man es erkennen will und auch kann. Manch einer kann es gar nicht. Leider.
Schwäche ist vielleicht, die dem Lebensweg meines Ex im Wege steht. Und ich hoffe inständig, dass nicht sie es ist, die auch meinem Sohn auf seinem Weg die Sicht versperrt. Drücken wir also unseren Söhnen die Daumen und versuchen ihnen zu beizustehen, so gut es eben geht ...
Schwäche ist vielleicht, die dem Lebensweg meines Ex im Wege steht. Und ich hoffe inständig, dass nicht sie es ist, die auch meinem Sohn auf seinem Weg die Sicht versperrt. Drücken wir also unseren Söhnen die Daumen und versuchen ihnen zu beizustehen, so gut es eben geht ...
Lange-Weile - Di, 25. Jul, 10:47
doppeltes Auge drauf
ja..die schwachen (oder resignierten) Väter erschweren ihnen den Weg. Sie wollen stärker als ihre Väter sein und müssen sich ihre männlichen Vorbilder nun suchen.
Wir, die wir Frauen und Mütter sind, können ihnen dabei nur zur Seite stehen, mehr nicht.
Aber sie haben die Mütter immer im Auge und schauen genau hin, wie souverän ihre Mütter mit den Schwierigkeiten, die sie als Söhne machen, umgehen. Sie schauen genau hin und registrieren es haargenau :-).
Gruß LaWe
Wir, die wir Frauen und Mütter sind, können ihnen dabei nur zur Seite stehen, mehr nicht.
Aber sie haben die Mütter immer im Auge und schauen genau hin, wie souverän ihre Mütter mit den Schwierigkeiten, die sie als Söhne machen, umgehen. Sie schauen genau hin und registrieren es haargenau :-).
Gruß LaWe
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