Aufregender Ausflug
So unbedeutend der Titel auch klingt, die letzten 24 Stunden war mehr als aufregend. Und eigentlich nicht wirklich wiederholungsbedürftig.
Gestern früh auf dem Weg zur Arbeit gesellten sich zu linksseitigen Armschmerzen auch wieder die Schmerzen in der Brust, die ich nun schon einige Zeit immer mal wieder hatte. Aber wie es so mit Schmerzen bei mir ist: Ich notiere sie nicht so wirklich. Sie sind da ... und auch wieder weg.
Aber mit diesen Armschmerzen, die ich auch nachts schon hatte, war ich doch beunruhigt und nahm mir vor, mal ein Date bei meinem Kardiologen zu machen. War ja ohnehin überflüssig. Ich erzählte das meiner Kollegin und dann ging auch schon das Büroleben los, ohne dass mich meine Beschwerden noch weiter wesentlich einnahmen. Ich vergaß sie schlichtweg. Bis nachmittags wieder dieser Brustschmerz auftrat und ich zufällig und eher nebenbei einem meiner Chefs davon erzählte und er versprach, mir mal einen Termin zu machen. Und wieder vergaß ich das alles und ging zur Tagesordnung über, holte mir einen Cafe im Kolleginnenbüro und traf dort auf unsere geschäftsführende Oberärztin. Die sprach kurz darauf mit dem Chef und ... plötzlich saß ich im Sessel, keinen Cafe mehr in der Hand und keine 10 Minuten später lag ich auf einer Trage in unserer Notaufnahme. Das war um 15 Uhr. Und dann ging alles rasend schnell. Blutentnahme, EKG, Anamneseerstellung. Und genau wegen meiner Familienanamnese, waren plötzlich alle in Hab-Acht-Stellung. Um kurz vor halb 5 war ich auf der Infarkt-Station aufgenommen und wurde engmaschig überwacht. Alle Stunde sollte nun ein Blutbild erstellt werden. Kurz nachdem ich dort das Zimmer bezogen hatte, kamen mein anderer (direkter) Chef und meine Kollegin. Sie waren sehr besorgt und als dann auch noch der Stationsarzt kam, um mir mitzuteilen, dass ein bestimmter Blutwert, der auch einen Herzinfarkt hinwies, stark erhöht, war dann Schluss mit lustig. Mein Chef ging sofort, "um nun noch einige wichtige Telefonate" zu führen wegen mir respektive der soeben neuen Mitteilung. Es war klar, dass nun 'nicht in naher Zukunft mal eine Herzkatheteruntersuchung ausgemacht' werden würde, sondern am nächsten Morgen fest auf dem Plan stand. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mir über den Ernst der Lage eigentlich überhaupt nicht bewusst.Ab da hatte ich einfach nur ... Angst und wollte unbedingt meinen Mann bei mir haben, der ja bis dato überhaupt noch nichts von allem wusste. Und ich hatte auch überhaupt nichts dabei. Keine Tasche, kein Telefon, kein nichts. Saß da wie eine arme Sünderin und wartete auf mein Urteil. Aber ich wollte unbedingt, dass nichts weiter geschah, bevor nicht mein Mann bei mir ist. Meine Kollegin rief ihn dann auf dem Handy an und erzählte ihm stichwortartig, was los war. Er war wohl, was nicht verwundert, ziemlich sprachlos, denn schließlich hatten wir uns morgens verabschiedet wie immer: Gutgelaunt und mit der Aussicht, uns abends gesund und munter wieder in die Arme zu nehmen. Aber daraus sollte am Abend nichts werden.
So lag ich da nun in meinem Bett mit diesen ganzen Informationen über mich und weiteren Aussichten ... und als ich dann endlich mal allein war, heulte ich mir erst mal alles von der Seele. Und wartete sehnsüchtig auf meinen Mann. Aber bevor er kam, kam erst mal der Stationsarzt um mir mitzuteilen, dass die Herzkatheteruntersuchung jetzt gleich stattfinden würde. Und mein Mann immer noch nicht da. Und nun ging wieder alles rasend schnell. Bis dato hatte ich immer noch meine 'Büroklamotten' an und saß auf meinem Bett. Minuten später war ich im klinikseigenen Hemdchen und die Leiste war rasiert. Um halb 6 war ich im Herzkatheter. Und hatte eine Höllenschiss. Nicht so sehr vor der Untersuchung selbst, aber vor dem, was sie dabei finden könnten.
Sie fanden aber nichts. Gott sei Dank. Und waren wie ich einigermaßen verwundert darüber. Denn alles sprach für einen Infarkt, aber sehen konnte man nichts. Mein Herz und das ganze Drumherum waren in Ordnung.
Um 7 (19 Uhr) war ich wieder im Zimmer. Einigermaßen schlapp, mit nem sehr sehr straffen Druckverband in der Leiste ... und mein Mann immer noch nicht da. Er war zwar inzwischen mal aufgetaucht, wie ich unschwer an den Sachen, die neben dem Bett standen, erkennen konnte. Ich vermutete, dass er im Haus herumirrte, um mich zu suchen. Aber das kann für jemanden, der sich dort nicht wirklich auskennt, wo alles gleich aussieht, auch schnell zur Odyssee werden. Um kurz nach halb 8 war er dann endlich vor der Tür ... und konnte nicht rein, weil ich inzwischen eine Bettnachbarin hatte, die nun untersucht wurde. Aber endlich war er da und endlich konnte ich meiner Angst und überhaupt wirklich freien Lauf lassen. Endlich war ich in Sicherheit.
Als ich ihn dann endlich im Arm, oder besser: er mich im Arm hatte, war ich unendlich erleichtert. Allerdings musste ich nun erst mal ihn ein wenig aufbauen, denn nichts zu wissen, nur so unwirkliche Informationen zu haben, über Stunden nicht von dieser Ungewissheit befreit zu werden, muss auch scheiße sein.
Na wie dem auch sei, er war nun da und ich nicht mehr allein und mein Sohn wusste auch Bescheid, meine Diagnose eine eigentlich positive und die ganze Aufregung konnte nun endlich ein wenig verpuffen ... und ich war nun hundemüde. So schickte ich meinen Mann dann auch relativ zügig nach Hause und schlief. Was mir zwar nicht wirklich leicht fiel, da ich ja auf dem Rücken liegen musste und das rechte Bein nicht bewegen sollte ... Aber auch diese Nacht ging vorbei. Um 7 in der Früh kam der Druckverband ab und ich durfte endlich aufstehen. Waschen und anziehen. Als ich sah, was mein Mann mir ins Krankenhaus mitgebracht hatte, musste ich schon schmunzeln. Da war irgendwie nichts dabei, was ich wirklich brauchte, von Zahnbürste und Unterwäsche mal abgesehen. Aber egal. Ich sollte ja eh gleich entlassen werden. Also zog ich meine Straßenklamotten an, musste eben auf Farbe im Gesicht verzichten (dabei geh ich nie ungeschminkt, hatte aber nichts dafür da), ging zur letzten Untersuchung, schaute noch schnell im Büro vorbei und fuhr dann nach Hause. Ziemlich matschig kam ich hier an und musste als erstes: Duschen. Dieser ganze Krankenhausgeruch musste ab. Und dann habe ich erst mal geschlafen, denn geschlaucht hat das alles sehr. Und noch immer bin ich ein wenig neben der Kappe und kann eigentlich gar nicht so recht glauben, was die letzten 24 Stunden los war. Aber ich bin froh, dass alles 'blinder Alarm' war, auch wenn die Blutwerte noch weiterhin kontrolliert werden müssen und auch die Beschwerden ja nicht wirklich abgeklärt worden sind. Aber eine Herzbeteiligung ist erst mal auszuschließen.
Und da bin ich nun wieder .... und heilsfroh, dass es mir gut geht! ;-)
Gestern früh auf dem Weg zur Arbeit gesellten sich zu linksseitigen Armschmerzen auch wieder die Schmerzen in der Brust, die ich nun schon einige Zeit immer mal wieder hatte. Aber wie es so mit Schmerzen bei mir ist: Ich notiere sie nicht so wirklich. Sie sind da ... und auch wieder weg.
Aber mit diesen Armschmerzen, die ich auch nachts schon hatte, war ich doch beunruhigt und nahm mir vor, mal ein Date bei meinem Kardiologen zu machen. War ja ohnehin überflüssig. Ich erzählte das meiner Kollegin und dann ging auch schon das Büroleben los, ohne dass mich meine Beschwerden noch weiter wesentlich einnahmen. Ich vergaß sie schlichtweg. Bis nachmittags wieder dieser Brustschmerz auftrat und ich zufällig und eher nebenbei einem meiner Chefs davon erzählte und er versprach, mir mal einen Termin zu machen. Und wieder vergaß ich das alles und ging zur Tagesordnung über, holte mir einen Cafe im Kolleginnenbüro und traf dort auf unsere geschäftsführende Oberärztin. Die sprach kurz darauf mit dem Chef und ... plötzlich saß ich im Sessel, keinen Cafe mehr in der Hand und keine 10 Minuten später lag ich auf einer Trage in unserer Notaufnahme. Das war um 15 Uhr. Und dann ging alles rasend schnell. Blutentnahme, EKG, Anamneseerstellung. Und genau wegen meiner Familienanamnese, waren plötzlich alle in Hab-Acht-Stellung. Um kurz vor halb 5 war ich auf der Infarkt-Station aufgenommen und wurde engmaschig überwacht. Alle Stunde sollte nun ein Blutbild erstellt werden. Kurz nachdem ich dort das Zimmer bezogen hatte, kamen mein anderer (direkter) Chef und meine Kollegin. Sie waren sehr besorgt und als dann auch noch der Stationsarzt kam, um mir mitzuteilen, dass ein bestimmter Blutwert, der auch einen Herzinfarkt hinwies, stark erhöht, war dann Schluss mit lustig. Mein Chef ging sofort, "um nun noch einige wichtige Telefonate" zu führen wegen mir respektive der soeben neuen Mitteilung. Es war klar, dass nun 'nicht in naher Zukunft mal eine Herzkatheteruntersuchung ausgemacht' werden würde, sondern am nächsten Morgen fest auf dem Plan stand. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mir über den Ernst der Lage eigentlich überhaupt nicht bewusst.Ab da hatte ich einfach nur ... Angst und wollte unbedingt meinen Mann bei mir haben, der ja bis dato überhaupt noch nichts von allem wusste. Und ich hatte auch überhaupt nichts dabei. Keine Tasche, kein Telefon, kein nichts. Saß da wie eine arme Sünderin und wartete auf mein Urteil. Aber ich wollte unbedingt, dass nichts weiter geschah, bevor nicht mein Mann bei mir ist. Meine Kollegin rief ihn dann auf dem Handy an und erzählte ihm stichwortartig, was los war. Er war wohl, was nicht verwundert, ziemlich sprachlos, denn schließlich hatten wir uns morgens verabschiedet wie immer: Gutgelaunt und mit der Aussicht, uns abends gesund und munter wieder in die Arme zu nehmen. Aber daraus sollte am Abend nichts werden.
So lag ich da nun in meinem Bett mit diesen ganzen Informationen über mich und weiteren Aussichten ... und als ich dann endlich mal allein war, heulte ich mir erst mal alles von der Seele. Und wartete sehnsüchtig auf meinen Mann. Aber bevor er kam, kam erst mal der Stationsarzt um mir mitzuteilen, dass die Herzkatheteruntersuchung jetzt gleich stattfinden würde. Und mein Mann immer noch nicht da. Und nun ging wieder alles rasend schnell. Bis dato hatte ich immer noch meine 'Büroklamotten' an und saß auf meinem Bett. Minuten später war ich im klinikseigenen Hemdchen und die Leiste war rasiert. Um halb 6 war ich im Herzkatheter. Und hatte eine Höllenschiss. Nicht so sehr vor der Untersuchung selbst, aber vor dem, was sie dabei finden könnten.
Sie fanden aber nichts. Gott sei Dank. Und waren wie ich einigermaßen verwundert darüber. Denn alles sprach für einen Infarkt, aber sehen konnte man nichts. Mein Herz und das ganze Drumherum waren in Ordnung.
Um 7 (19 Uhr) war ich wieder im Zimmer. Einigermaßen schlapp, mit nem sehr sehr straffen Druckverband in der Leiste ... und mein Mann immer noch nicht da. Er war zwar inzwischen mal aufgetaucht, wie ich unschwer an den Sachen, die neben dem Bett standen, erkennen konnte. Ich vermutete, dass er im Haus herumirrte, um mich zu suchen. Aber das kann für jemanden, der sich dort nicht wirklich auskennt, wo alles gleich aussieht, auch schnell zur Odyssee werden. Um kurz nach halb 8 war er dann endlich vor der Tür ... und konnte nicht rein, weil ich inzwischen eine Bettnachbarin hatte, die nun untersucht wurde. Aber endlich war er da und endlich konnte ich meiner Angst und überhaupt wirklich freien Lauf lassen. Endlich war ich in Sicherheit.
Als ich ihn dann endlich im Arm, oder besser: er mich im Arm hatte, war ich unendlich erleichtert. Allerdings musste ich nun erst mal ihn ein wenig aufbauen, denn nichts zu wissen, nur so unwirkliche Informationen zu haben, über Stunden nicht von dieser Ungewissheit befreit zu werden, muss auch scheiße sein.
Na wie dem auch sei, er war nun da und ich nicht mehr allein und mein Sohn wusste auch Bescheid, meine Diagnose eine eigentlich positive und die ganze Aufregung konnte nun endlich ein wenig verpuffen ... und ich war nun hundemüde. So schickte ich meinen Mann dann auch relativ zügig nach Hause und schlief. Was mir zwar nicht wirklich leicht fiel, da ich ja auf dem Rücken liegen musste und das rechte Bein nicht bewegen sollte ... Aber auch diese Nacht ging vorbei. Um 7 in der Früh kam der Druckverband ab und ich durfte endlich aufstehen. Waschen und anziehen. Als ich sah, was mein Mann mir ins Krankenhaus mitgebracht hatte, musste ich schon schmunzeln. Da war irgendwie nichts dabei, was ich wirklich brauchte, von Zahnbürste und Unterwäsche mal abgesehen. Aber egal. Ich sollte ja eh gleich entlassen werden. Also zog ich meine Straßenklamotten an, musste eben auf Farbe im Gesicht verzichten (dabei geh ich nie ungeschminkt, hatte aber nichts dafür da), ging zur letzten Untersuchung, schaute noch schnell im Büro vorbei und fuhr dann nach Hause. Ziemlich matschig kam ich hier an und musste als erstes: Duschen. Dieser ganze Krankenhausgeruch musste ab. Und dann habe ich erst mal geschlafen, denn geschlaucht hat das alles sehr. Und noch immer bin ich ein wenig neben der Kappe und kann eigentlich gar nicht so recht glauben, was die letzten 24 Stunden los war. Aber ich bin froh, dass alles 'blinder Alarm' war, auch wenn die Blutwerte noch weiterhin kontrolliert werden müssen und auch die Beschwerden ja nicht wirklich abgeklärt worden sind. Aber eine Herzbeteiligung ist erst mal auszuschließen.
Und da bin ich nun wieder .... und heilsfroh, dass es mir gut geht! ;-)
ChaosLady - Do, 1. Feb, 19:15
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