Genau das war über viele Jahre das, was heute für mich weitestgehend dieser Blog ist. Ich schreibe auf, wenn mich was drückt, egal ob positiv oder negativ. Aber in diese meine Tagebücher schrieb ich immer sehr viel mehr, wenn es mir schlecht ging. Merkwürdigerweise fehlte mir die Muße zu schreiben in Glücksmomenten. Das ist im Blog sehr viel anders. Hier schreibe ich, wann immer mir sinniges und unsinniges einfällt. Hier könnte ich, würde ich darauf verzichten wollen, die Kommentarfunktion einfach abschalten. Ich habe mir schon oft überlegt, dies zu tun ... aber so wirklich möchte ich auf die lieben und auch kritischen Kommentare absolut nicht verzichten. Regen doch auch diese meinen Denkapparat an und bringen eben diese Gedanken manchmal auch in mir bis dato verschlossene Ecken ... schön das. Und danke euch allen dafür, dass ihr euch so manches Mal die Zeit nehmt, hier ein wenig Worte zu verlieren .... ;-)
ChaosLady - Fr, 25. Aug, 18:00
Diese intensive Begegnung mit meinem Ex hat mich wider Erwarten schon sehr nachdenklich gemacht. Nicht in der Form, dass ich mich in irgendeiner Form für den Verlauf seines Lebens verantwortlich fühlen würde oder ich mir einbilden würde, dass es mit mir an seiner Seite vielleicht einen günstigeren Verlauf genommen hätte. Nein. Das sicher nicht. Sein Leben wäre vermutlich genauso verlaufen, wie es war. Die Person an seiner Seite war dabei gänzlich unerheblich.
Es sind vielmehr die Gedanken um das Leben meines Sohnes. Ich habe immer das Richtige tun wollen und war auch der Meinung, es zu tun. Und genau das ist derzeit alles ein wenig aus den Fugen geraten. Da ist auf der einen Seite ein Erzeuger, der so gänzlich anders ist, wie man sich einen Vater wünscht und denkt. Wie ich ihn mir für meinen Sohn gewünscht hätte. Und da ist auf der anderen Seite ein 'Stiefvater', mit dem die Beziehung auch anders verläuft, als ich es mir gewünscht hätte. Und so sehe ich meinen Filius als Gearschten in diesem ganzen Drama. Und mich mittendrin und schützend um mein Kind gewickelt.
Da wird mir einmal mehr bewusst, dass mein Sohn in keiner seiner inzwischen zahlreichen Familien die Beachtung fand, die in meinen Augen normal gewesen wäre. Und so bleibe am Ende immer nur ich übrig, die versucht, ihm all das zu geben. Und damit klaro auch ne Menge Fehler macht. Und vielleicht sieht mein Sohn das alles ja auch ganz anders. Aber momentan traue ich mich nicht mal, mit ihm darüber reden, aus Angst, er könnte meine Befürchtungen bestätigen oder ich könnte ihm durch meine Gedanken überhaupt erst auf diesen Weg bringen ....
Vielleicht sehe ich das derzeit auch alles etwas ... mhm ... mehr als sensibel. OK. Dann hoffe ich ergfo umso mehr, dass sich meine Sichtweise und mein extremes Traurigsein darüber in nächster Zukunft wieder bessert .... denn im Moment finde ich alles einfach nur Scheiße ...
ChaosLady - Fr, 25. Aug, 07:31