Als ich heute Mittag mit dem Filius telefonierte (wie eben jeden Tag ;-)), hörte ich schon, dass nicht alles wirklich in Ordnung war. Es war aber 'nur' das Wetter, was alles - wie schon im letzten Jahr - förmlich ins Wasser fallen ließ und so hatte sich die Meute zum vorzeitigen Abrücken entschieden. Um 21 Uhr habe ich sie dann vom Bahnhof abgeholt. Zu Hause angekommen sind dann Sarah, seine Freundin im Sinne von Freund, und er gleich erst mal unter die Dusche. Und ich habe die ganzen vollkommen nassen Klamotten zum Waschen überreicht bekommen. Anschließend habe ich dann mit Sarah erstmal reichlich was für die Nahrungsaufnahme zurecht gemacht und so nach und nach trudelten dann alle hier ein zur 'After-Splash-Party'. Und so sitzen nun 8 Leutz da oben, lachen und feixen, sind allesamt frisch geduscht und sehr angenehm riechend übrigens, sehr gut gelaunt und ich bin froh, dass alles so reibungslos über die Bühne gegangen ist. Meinem Sohn sah man förmlich an, dass er froh war, wieder in häuslicher Sicherheit zu sein und es gab sogar für mich ne herzhafte Umarmung. Und DAS will was heißen! Ich denke, morgen Abend werden wir dann mal zu der von mir angedachten Unterhaltung schreiten. Für heute bin ich einfach erstmal froh, dass es allen gut geht und sie wieder sicher am Start angelangt sind ...
ChaosLady - So, 6. Aug, 23:18
Über kurz oder lang werden nun auch meine Nichte und ihre Familie diesen Ort hier verlassen. Nachdem ihre Mutter, meine Schwester, gestorben war, wohnen sie noch mit dem Vater im elterlichen Haus. Mein Schwager ist Alkoholiker und unberechenbar. Ohne Alkohol ein echt lieber Mensch. Nur leider gibt es ihn nicht mehr ohne. Er ist kein Mensch von vielen und schon gar nicht großen Worten, sondern nutzt eher Kraft zum Durchsetzen seiner Argumente, die er dann sehr lautstark von sich gibt. Darunter hat ja auch schon meine Schwester ihr Leben lang gelitten und meine Nichte hat nahtlos ihre Nachfolge angetreten. Nun scheint das Fass voll zu sein und sie haben sich nach einem Häuschen umgesehen und sind wohl im Nachbarort in einem Neubaugebiet fündig geworden. Ich denke nicht, dass das jetzt gleich alles so klappt, wie die beiden sich das vorstellen, aber über kurz oder lang werden auch sie hier verschwinden. Die Zukunft meines Schwagers ist mir relativ gleichgültig, da ich mit ihm ohnehin keine Verträge mehr habe. Es gibt Dinge und Menschen im Leben, die muss man sich nicht antun. Und mein Schwager gehört dazu. Solange ich denken kann säuft er und hat meine Schwester traktiert. Und warum soll meine Nichte sich dieses Elend auch noch antun?
Allerdings muss ich gestehen, als sie es mir gestern erzählten, war ich schon sehr traurig. Sicher ist ein Nachbarort nicht die unendliche Entfernung, so dass man sich nur alle Jubeljahre sehen würde. Dennoch stimmt mich das alles traurig.
Meine große Nichte, also ihre Schwester, ist schon lange fort. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Rendsburg und eigentlich gibt es keinen wirklichen Kontakt. Wenn sie hier ist, besucht sie allenfalls ihre Oma väterlicher Seits und das wars. Manchmal weiß ich nicht einmal, dass sie überhaupt hier ist. Sie anzurufen ist äußerst schwierig, da man sie selten erreicht, wenn ich denn mal ihre aktuelle Handy-Nummer habe. Und mit dem Zurückrufen hat sie es auch nicht so wirklich. Noch dazu betreiben sie an der Küste drei Pizzerien, was das Erreichen auch nicht einfacher macht.
Mit meiner großen Nichte bin ich aufgewachsen, lange Zeit waren wir wirklich unzertrennlich, schließlich ist sie nur 2 Jahre jünger als ich. Dann ging sie hier weg, nach Norderney zum arbeiten. Sie hat schon früh ihr Elternhaus verlassen, weil sie das alles nicht ertragen konnte.
Na warten wir also mal ab, was so alles kommen wird ...
ChaosLady - So, 6. Aug, 08:05