Das sagte mein Mann vor einigen Tagen. Nee, bin ich auch nicht. Oder vielleicht doch? Musste ich auch nie sein. Ich bin in meinem Leben bis dato auch immer ohne diese Kunst klar gekommen. In jeder Hinsicht. Aber was braucht es eigentlich, um Lebenskünstler zu sein? Und warum hat mich das so nachdenklich gemacht, dass er mich für keinen solchen hält?
Ich selbst halte mich zwar für einen sehr nachdenklichen, aber dennoch sehr lebensfrohen und -bejahenden Menschen. Ist das nicht Kunst genug? Was heißt das eigentlich, Lebenskünstler zu sein? Mit nichts klar kommen müssen? Aus nichts was machen können?
Heute kriege ich das wohl nicht mehr auf den Schirm. Ich werde morgen weiter darüber nachdenken müssen ... wenn nicht wieder etwas anderes dazwischen kommt und den Vorrang bekommt ;-)
ChaosLady - Di, 21. Feb, 23:15
Sagt man doch so ... oder? Ich wollte nie heiraten und wenn doch, dann aber nur aus einem einzigen Grund: Liebe. Die musste es schon sein. Unter dem ging schon mal gar nichts ;-) Kriterien wie Steuer oder Absicherungen und sonst was fürn Schmarn kamen für mich nie in Frage. Und 'geheiratet werden müssen' wollte ich schon mal gleich niemals. Mit dem Vater meines Sohnes war ich schon lange Jahre zusammen, bevor der Filius sich ankündigte. Als ich schwanger war, wollte der dann schnell heiraten. Da war ich 30 und schon 14 Jahre mit dem Mann zusammen. Ich wollte aber nicht. Was bis dahin nicht war, sollte dann auch nicht mehr sein. Klare Sache - für mich! Also nix mit heiraten. Zumindest nicht mich!
Mein erster Chef kniete vor meiner Mutter und hielt um meine Hand an. Im Gepäck als Verlobungsgeschenk eine Eigentumswohnung und ein Golf Cabrio, Perlmuttlack und -ausstattung. Alles traumschön. Aber den wollte ich nicht. Zum einen war ich noch viel zu jung (18!) und zum anderen schon 2 Jahre mit dem Vater des Filius zusammen ... undenkbar, wenn auch reizvoll, weil finanziell absolut ausgesorgt. Aber es fehlte was entscheidendes. DAS entscheidende!
Jahre später, ich war schon mit meinem Kind allein, war dieser Mann wieder da. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Eine extrem heftige Affäre begann, er war inzwischen verheiratet. Und wollte wieder mich. Sehr reizvoll. Extrem sogar. Inzwischen war ich schon berechnender und vor allem ... allein. Mit Kind und somit viel Verantwortung. Und veränderten Wertigkeiten. So ein Mann, der mir und in erster Linie meinem Kind alles hätte bieten können in vor allem finanzieller Hinsicht ... sehr reizvoll. Aber ich wollte nicht. Wieder nicht. Ich hatte meinen Spaß und sicher auch vieles andere mehr, aber das war's auch schon. Mehr war nicht. Für mich.
Dann kam ein uralt Jugendfreund. Heftig. Und sprach die richtigen Worte ... zur richtigen Zeit. Mir ging es damals psychisch extremst schlecht und er fand den richtigen Schalter, damit es mir einfach nur gut ging. Und er wollte mich haben. Ganz. Allerdings allein. Ohne Kind. Pech. Für ihn. Das hat er Jahre nicht begriffen. Eine ziemlich lange anstrengende Zeit.
Dann war viele Jahre Ruhe. Wenn man von einigen unbedeutenden Affären absieht. Ich hatte einfach keinen Bock auf Beziehungen. Und so gab es eben auch keine. Zufällig lernte ich dann vor 5 Jahren meinen Mann kennen. Im Netz. Einige Mails. Zwei Telefonate. Hingefahren. Gesehen .... angekommen. Zu Hause. Vom ersten Blick an. Und DEN wollte ich. Ganz. Mit allem drum und dran. Vom ersten Moment an. Und diesen Mann habe ich. Und er mich. Und genau auf ihn hatte ich wohl gewartet. Es war also noch nicht zu spät. Keinen Tag früher hätte er mir begegnen dürfen, vermutlich auch keinen Tag später. So hat wohl alles sein sollen ;-)
ChaosLady - Di, 21. Feb, 22:44
Vielleicht war es genau das, was ich brauchte. Vielleicht waren es die vielen Menschen, die Reden, das Gerede, was mich und meinen Körper wieder in Einklang brachte. Ich hatte einfach keine Gelegenheit, über mich nachzudenken. Musste hier im Ort vor den vielen bekannten Menschen meine Rolle spielen. Und da ist keine Zeit, um darüber nachzudenken, welche Wehwehchen einen plagen *g* Zur Krönung noch ein paar Bier obendrauf und ... fertig ist der Lack. Und nun bin ich wieder zu Hause und alles ist wieder gut. Und was sagt mir das? Ab und zu muss ich wohl doch unter Menschen, damit ich mal wieder von mir abgelenkt werde, weil zu vieles Nachdenken mir nicht gut tut und aufkommende Zipperlein mutieren lässt. Ich werde versuchen, mir das mal zu merken *g*
ChaosLady - Di, 21. Feb, 22:04
Körperlich. Irgendwie ist mein Körper total neben der Spur. Absolut ätzend. Mein Kopf ist fit, ich bin auch voller Tatendrang ... nur spielt mein Körper nicht mit. Der hängt rum und ab und scheint heute so gar nicht zu mir zu gehören *heul* Und heute grad kann ich ihn auch gar nicht ablegen, weil wir noch zu einer öffentlichen Ortsratssitzung wollen, und zwar unbedingt. Ich glaube, ich steig mal unter die Dusche, vielleicht nutzt heißes Wasser. Gruselig, wenn die eigentliche Einheit so unstimmig ist *grmpf*
ChaosLady - Di, 21. Feb, 17:36
Auch wenn ich hier wie immer allein auf meiner Brücke bin (
Regina sei Dank für diesen lieben Begriff ;-), so hab ich sie heute früh nur ganz kurz. Da der Winter da draußen wütet, ich es gestern vorgezogen habe, das Auto bei der Arbeit stehen zu lassen, muss ich mich heute dem Erlebnis hingeben, Bus zu fahren. Oh wie ich mich auf frisch eingedieselte Menschen freue, die so laut riechen, dass es einem fast den Atem raubt und vor allem während der gesamten Fahrt gegen die immer wieder aufkommende Übelkeit und mehr ankämpfen lässt. Immerhin habe ich dieses Schauspiel 30 Minuten zur Verfügung, denn so lange dauert die Fahrt *grmpf*
ChaosLady - Di, 21. Feb, 07:04